Wissenswertes zur Heiligenhafener Geschichte: |
Es wird davon ausgegangen, dass die erstmalige Verleihung der Stadtrechte etwa um 1250 erfolgte. Die Kolonistendörfer Helerickendorp und Tulendorp bildeten den Kern des städtischen Areals. Sie lagen im Westen und Osten des heutigen Altstadtgebietes. Die Dörfer Kastinebuerfeld, Küstendorf und Vrysgud kamen dann später hinzu. Sie alle bildeten die Gemarkung Heiligenhafen. Über den Namen der Stadt lässt sich wenig sagen. Der Teil "hafen" deutet auf den Zweck der Gründung hin .Über den Teil "Heiligen" bestehen nur nicht zu belegende Mutmaßungen. Erstmals Urkundlich nachweisbar erwähnt wurde Heiligenhafen 1305. Damals wurde Heiligenhafen von Graf Gerhard II. auf Schloß in Grube mit dem Lübschen Recht belehnt. Von da an galten die Heiligenhafner als Bürger und konnten im Gegensatz zu der im Umland wohnenden Bevölkerung nach eigenem Recht richten. Wichtig waren ebenso die Handelsprivilegien, die der Stadt von ihrem Landesherrn erteilt worden waren. 1325 stellte Graf Johann III. eine Urkunde aus, wonach die Heiligenhafener ihre Erzeugnisse zollfrei ausführen durften. Mit diesem Vorrecht versehen blühte die Stadt auf, sie wurde Hauptausfuhrhafen des Oldenburger Landes. |
Wappen der Stadt Heiligenhafen
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1305 wird Heiligenhafen urkundlich von Graf Gerhard II. mit dem Lübschen Recht belehnt. 1325 Graf Johann III. erteilt den Heiligenhafenern die Voll- macht,
ihre Erzeugnisse zollfrei auszuführen.
Heiligenhafen entwickelt sich zum Hauptausfuhrha- fen des Oldenburger Landes. 1350 verleiht Graf Johann III. Heiligenhafen die Hafengerechtigkeit.
Durch dieses Privileg wird die Stadt zum freien Hafen. 1567 Errichtung Heiligenhafener Rathaus am Marktplatz 1618-1648 Aufgrund der günstigen Lage an der Vogelfluglinie tragen im
30jährigen Krieg die verschiedensten Armeen ihre Kämpfe auf dem Territorium aus. |
Feuerwehrübung auf dem Marktplatz 1907
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1730 Vernichtung ds Heiligenhafener Rathauses durch eine Feuersbrunst 1733 Einwiehung des neu errichteten Rathauses. 1881 Heiligenhafen wird an das Bahnnetz angeschlossen. 1895 erfolgt die Gründung der Deutschen Badegesellschaft Heiligenhafen. 1907 Errichtung des Heiligenhafener Leuchtfeuers,
ein roter, runder 12 Meter hoher Turm mit einer Eisenlaterne 1920 wird das Bad Steinwarder eröffnet. |
Der Hafen 1920
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1938 ist Heiligenhafen Garnisonsstadt eines Fliegerausbildungsbataillons. 1945 die Engländer errichten auf der wagrischen Halbinsel ein Gefangenenlager.
Nur das Versenken aller Heiligenhafener (Fischer) Boote verhindert das Flüchten der Gefangenen. 1946 Heiligenhafens Einwohnerzahl steigt sprunghaft auf 10.700 an. Die Stadt wächst erheblich. 1969-1972 entsteht in Strandnähe der Ferienpark mit 2.000 Appartements
und ein Yachthafen mit über 700 Liegeplätzen.
Hier befindet sich die größte Deutsche Charterflotte. |
Stadtkirche Heiligenhafen 1931
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1974 Heiligenhafen wird Ostseeheilbad. 1976 werden im Hafen 71.366 Tonnen Getreide umgeschlagen.
Das ist die zweitgrößte Umschlagsmenge Schleswig-Holsteins. 2002 wird die Hauptpromenade im Ferienpark neu gestaltet. |
Blick auf den 1969-1972 errichtete Ferienpark, Binnenseee und Ostsee
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Wissenswertes über das heutige Heiligenhafen |
Das heutige Heiligenhafen ist mit seinen rund 9.200 Einwohnern eine überschaubare Kleinstadt, deren Gemarkung eine Fläche von 1.813 ha umfasst und zwischen 0 und 40 m über NN liegt. Den Mittelpunkt der Stadt bildet der Altstadtbereich mit der über 700 Jahre alten Kirche mit ihrem sehr schönen Treppengiebelturm, dessen Bauform durch den dänischen Einfluss zu erklären ist, dem Marktplatz, der im Jahr 1992 neu gestaltet wurde, mit dem 1882 als Wohnhaus gebauten Rathaus und den schönen Bürgerhäusern. Der Altstadtbereich wird in West-Ostrichtung durch die Bergstraße und den Thulboden und in Süd-Nordrichtung durch die Mühlenstraße und die Brückstraße getrennt, während Achterstraße, Fischerstraße und Schlamerstraße mit ihren anheimelnden Häusern und der teilweise noch vorhandenen ursprünglichen Pflasterung von der Bergstraße aus in Richtung Binnensee führen. |
Blick in den Hafen
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Heiligenhafen erfüllt nicht nur zentrale Funktionen gegenüber den eigenen Bürgerinnen und Bürgern,
sondern auch gegenüber der Bevölkerung der umliegenden Dörfer.
Planvoll versuchen die Verantwortlichen, das Angebot bei der Wahrnehmung von Dienstleistungen,
insbesondere im schulischen, sportlichen, kulturellen und privaten Versorgungsbereich,
im Hinblick auf zusätzliche Lebensqualität zu entwickeln. Tourismus, Fischerei, Handel, Handwerk sowie verschiedene Banken und Behörden bestimmen
heute die Beschäftigungsstruktur der Bevölkerung.
Die Stadt ist um die Ansiedlung von Gewerbebetrieben bemüht und hat Anfang
1998 im Osten der Stadt das Gewerbegebiet "Dührenkamp" erschlossen.
Gegenwärtig ist ein interkommunales Gewerbegebiet zusammen mit der Stadt Oldenburg,
der Gemeinde Großenbrode, der Gemeinde Gremersdorf und der Stadt Heiligenhafen
als weiterer Gewerbe- und Industriestandort in Planung. |
Luftbild von der Hafenseite
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Einen besonders wichtigen Faktor stellt der Tourismus für Heiligenhafen dar.
Mit dem Aufbau wurde schon sehr früh begonnen. 1895 wurde die "Deutsche Badgesellschaft
Heiligenhafen" gegründet Es entstand von 1969 bis 1972 im Westen der Gemarkung außerhalb der
Ortslage und in unmittelbarer Strandnähe ein Ferienpark mit 2.000
Appartements, so dass Heiligenhafen zur Zeit über rund 10.000 Gästebetten
verfügt. In diesem Ferienpark befinden sich zahlreiche Freizeiteinrichtungen wie
ein Rehazentrum, ein Wellnesscenter, ein Hallen-Meerwasser-Brandungsbad,
Kinderspielplätze, Tennisplätze, ein Kino, sowie Kegel- und
Bowling-Bahnen. Für das Hallenbad ist eine Sanierung und eine Nachnutzung
als "Aktivhaus" für Wellness und Gesundheit mit Kinderland und
Multifunktionshalle in Planung. |
Der Leuchttrum erbaut 1938
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Im August 1999 wurde mit dem Neubau eines Musik- und
Veranstaltungspavillons mit 200 Sitzplätzen im Ferienpark begonnen. Die
Fertigstellung erfolgte im April 2000. Im Sommer 2002 konnte die
neugestaltete Ferienpark-Promenade der Öffentlichkeit zur Verfügung
gestellt werden. Im Frühsommer 2003 wurde auch die Strandpromenade fertiggestellt. Beim
Neubau der Strandpromenade wurde insbesondere auch auf die Erfüllung, der
Bedürfnisse von Kindern und jugendlichen Gästen
Rücksicht genommen. So ist insbesondere im Bereich des Hauptbadestrandes
ein Erlebnisbereich geschaffen worden, der in seiner Vielfältigkeit
(Grillplatz, Veranstaltungsbühne, Beach-Volleyball, Bolzplatz, Boule-Bahn,
Skater-Anlage, Spielplätze) einzigartig an der Ostseeküste ist. Aber auch die Belange der Behinderten und älteren Menschen wurden
berücksichtigt. Unter anderem wurden ein behindertengerechter Badesteg,
ein rollstuhlgerechter Strandweg und behindertengerechte
Sportmöglichkeiten errichtet. Im Zusammenhang mit dem Bau des Ferienparks entstand in unmittelbarer
Nähe der Innenstadt ein Jachthafen mit ca. 1000 Liegeplätzen mit moderner
Infrastruktur (Sanitärgebäude, Slip-Anlage, Grillplatz und Spielplatz).
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Die "Strandvillen" auf Graswader
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Das Heiligenhafener Freizeitangebot sorgt für die unterschiedlichsten Arten der Erholung und Entspannung. Viele Sportarten werden in den Vereinen angeboten. Daneben bestehen zahlreiche weitere Gruppen und Organisationen für Hobby- und andere Freizeitbetätigungen. Naturfreunde finden auf dem Steinwarder, im Naturschutzgebiet auf dem Graswarder, am Hohen Ufer oder in der nahen Umgebung wunderschöne Wander- und Erholungsmöglichkeiten. |
Das Heimatmuseum
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Erwähnt seien noch die Konzerte, Kunstausstellungen, das Heimatmuseum,
die Stadtbücherei, der Veranstaltungspavillon und Einrichtungen zur Gestaltung der
Freizeit in kultureller Hinsicht. Wegen der Überschaubarkeit der Stadt, des vielfältigen Versorgungs- und Freizeitangebotes,
der Möglichkeit, individuellen Hobbys und Interessen an Ort und Stelle oder aber in der
näheren Umgebung nachgehen zu können, kann sich hier jeder persönlich entfalten und findet
Möglichkeiten zu Begegnungen und Freundschaften.
Wer sich bemüht, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, bleibt in Heiligenhafen nicht allein! |